Krise bei Galeria Karstadt Kaufhof: Pleite-Ritual im Kaufhaus | von Jonas Wahmkow

Der Artikel beginnt mit einer Aussage des Wirtschaftssenators Stephan Schwarz (parteilos, für die SPD), dass der Berliner Senat an die Zukunft der Kaufhausstandorte in Berlin glaubt und weiter zu den Vereinbarungen des „Letter of Intent“ mit der SIGNA-Gruppe steht. Angesichts der zweiten Insolvenz der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH seit 2020 ist die Zukunft des Geschäftsmodells „Warenhaus“ fraglich. Die SIGNA-Gruppe war seit der Übernahme in 2014 nie wirklich am Warenhausbetrieb interessiert, sondern an der Weiterentwicklung und Wertsteigerung der Immobilien. Der Autor Jonas Wahmkow widerspricht basierend auf Erkenntnissen von Handelsexperten auch der vom Senat vertretenen Ansicht, dass durch die Schließung von GALERIA-Standorten die Innenstädte veröden. Auch der Verlust von Arbeitsplätzen bei der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH wird verkraftbar sein, da im gesamten Einzelhandelssektor Arbeitskräfte gesucht werden. Diese bekannten Tatsachen werden insbesondere vom Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) ignoriert, der die SIGNA-Projekte am Hermannplatz und Kurfürstendamm im Interesse von SIGNA vorantreibt.

Artikel in der TAZ vom 04.11.2022 (Online-Version)

Galeria-Pleite: Verdi sieht jede zweite Berliner Filiale in Gefahr | von Jochen Knoblach

Der Redakteur Jochen Knoblach informiert zunächst über das von der „Galeria Karstadt Kaufhof GmbH“ (GKK) beantragte Insolvenzverfahren und die Prognosen zur Anzahl der zu schließenden Filialen. In den Berliner Kaufhäusern der GKK arbeiten aktuell 1.900 Beschäftigte. Nach Angaben der Verdi-Fachbereichsleiterin Conny Weißbach besteht die Gefahr, dass 700 Beschäftige durch Filialschließungen ihren Job verlieren. Auch wenn der Berliner Arbeitsmarkt grundsätzlich aufnahmefähig ist, werden nicht alle Beschäftigten so schnell auf eine vergleichbare Stelle vermittelt werden können. Frau Weißbach fordert den „SIGNA-Frontmann“ René Benko auf, sich finanziell stärker bei der GKK zu engagieren und auch die versprochenen 45 Millionen Euro in die Modernisierung von Kaufhausimmobilien zu investieren.

Artikel in der Berliner Zeitung vom 01.11.2022 (Online-Version)

 

Galeria Karstadt Kaufhof: Was die Insolvenz für Berlins Warenhäuser und Signas Hochhauspläne bedeutet | von Christoph Kluge und Thomas Loy

Die „Galeria Karstadt Kaufhof GmbH“ (GKK) hat nach 2020 nun zum zweiten Mal ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (Schutzschirm-Verfahren) eingeleitet. Im Artikel werden die möglichen Auswirkungen auf die Berliner Filialen des Kaufhauskonzerns erläutert. Es wird sehr wahrscheinlich zu einer Schließung von Standorten und dem Verlust von Arbeitsplätzen kommen. Im Unterschied zu anderen Städten nimmt Berlin wegen der am 03.08.2020 abgeschlossenen Vereinbarung (Letter of Intent) zwischen Senat, SIGNA und der GKK eine Sonderrolle ein. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen treibt aktuell die Bauleitplanung für die GKK-Standorte am Hermannplatz und Kurfürstendamm voran und erfüllt damit vollumfänglich die „Vertragspflichten“ des Landes Berlin. Fraglich ist, ob die im Letter of Intent von der GKK bzw. SIGNA gemachten Zusagen zum Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen noch erfüllt werden können. Jedenfalls die Gewerkschaft „Verdi“ alarmiert und drängt auf den Erhalt des Status Quo und die Erfüllung der von der GKK im Letter of Intent zusagten Investitionen von 45 Millionen Euro.

Artikel im Tagesspiegel vom 01.11.2022 (Online-Version/zugangsbeschränkt)

 

Zweifel an neuen Notkrediten für Galeria Karstadt Kaufhof | von Thorsten Knuf

Auf der Internetseite der Zeitung „Heilbronner Stimme“ wird ausführlich über die aktuelle Situation bei der „GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH“ (GKK GmbH) berichtet. Nach Recherchen des Online-Magazins „Business Insider“ hat die GKK GmbH kürzlich einen dritten Hilfskredit in Höhe von 238 Millionen Euro bei der Bundesregierung beantragt. Fast zeitgleich wurde von der Firma der Sanierungstarifvertrag mit der Gewerkschaft „Verdi“ aufgekündigt. Im Artikel mit der Überschrift „Zweifel an neuen Notkrediten für die Galeria Karstadt Kaufhof“ kommen Landes- und Bundespolitiker:innen zu Wort, die u.a. das Geschäftsmodell der GKK GmbH in Frage stellen und eine erhebliche finanzielle Beteiligung von René Benko fordern.

Artikel auf der Online-Seite „Stimme.de“ vom 21.10.2022 (Online-Auftritt der Zeitung „Heilbronner Stimme“)

Hausdurchsuchung: Signa im Visier der Ermittler | von Michaela Seiser

Die Wirtschaftskorrespondentin der FAZ, Michaela Seiser, berichtet unter Berufung auf österreichische Medien über eine Hausdurchsuchung bei der Signa Holding GmbH im Auftrag der zentralen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) mit Sitz in Wien. Ausgelöst wurde diese Maßnahme durch Aussagen des ehemaligen Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmid, der bei Vernehmungen der WKStA „Bestechungsversuche und versuchte Einflussnahmen auf Steuerverfahren“ durch einen Unternehmer zu Protokoll gegeben hat. Die Ermittlungen richten sich aber nicht nur gegen diesen einen Unternehmer, sondern laut Mitteilung der WKStA gegen rund vier Dutzend Beschuldigte (natürliche Personen und Verbände) wegen mehrerer Straftatbestände, darunter Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung.

FAZ vom 18.10.2022 (Online-Version)

Karstadt-Areal am Kudamm: Gestaltungswettbewerb startet | von Björn Leffler

Aktuell werden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen nicht nur das Bebauungsplan für das SIGNA-Projekt am Herrmannplatz vorangetrieben, sondern auch die ersten konkreten Schritte zur Festlegung der Bebauung auf dem Karstadt-Areal am Kurfürstendamm eingeleitet. Das Online-Portal „Entwicklungsstadt Berlin“ berichtet unter Bezugnahme auf eine Pressemitteilung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf vom 26.09.2022 noch vor der Berliner Zeitung“ (04.10.2022), Tagesspiegel (05.10.2022) und Berliner Morgenpost (10.10.2022) über ein „kooperatives Werkstattverfahren“, bei dem sieben Architekturbüros Gestaltungsvorschläge erarbeiten sollen. Dabei gilt es als sicher, dass die im Dezember 2018 vom Baukollegium unter Leitung der damaligen Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ausgeschlossene Bebauung mit Hochhäusern „gekippt“ wird und wahrscheinlich aber zwei Hochhäuser mit bis zu ca. 120 Meter Höhe in den Planungsvorschlägen enthalten sein werden.

Artikel im Online-Portal „Entwicklungstadt Berlin“ vom 28.09.2022 

Karstadt-Neubau am Hermannplatz : Baustart erfolgt Ende 2023 | von Björn Leffler

Das Online-Portal „Entwicklungsstadt Berlin“ berichtet regelmäßig u.a. über aktuelle Bauprojekte in Berlin. Mit der Headline „KARSTADT-NEUBAU AM HERMANNPLATZ: BAUSTART ERFOLGT ENDE 2023“ berichtet der Redakteur Björn Leffler über die Verlautbarung der SIGNA-Gruppe, mit dem Umbau des Karstadt-Areals am Hermannplatz Ende 2023 zu beginnen. Der Artikel zeichnet den umstrittenen Verlauf der bisherigen Projektentwicklung nach. Die Planungshoheit liegt seit geraumer Zeit bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, die im März 2022 den Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gefasst hat. Der Artikel schließt mit der Aussage, dass sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie die betroffenen Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln in den nächsten Monaten „zügig“ den bestehenden und zukünftigen offenen Fragen widmen müssen.

Artikel im Online-Portal „Entwicklungsstadt Berlin“ vom 02.09.2022

Deutscher Milliardär stockt bei Benko-Firma Signa Prime auf

Als erstes Medium hat die Nachrichtenagentur „Reuters“ eine Veränderung Beteiligungsverhältnisse bei der „SIGNA Prime Selection AG“ gemeldet. Kurz danach haben die „Salzburger Nachrichten“ auf ihrer Online-Seite einen Artikel mit dem Titel „Deutscher Milliardär stockt bei Benko-Firma Signa Prime auf“ veröffentlicht. Der seit 2020 über die „Kühne Immobilia Austria GmbH“ mit zunächst 5% an der „SIGNA Prime Selection AG“ beteiligte Milliardär Klaus-Michael Kühne hat seine Beteiligung auf 10% aufgestockt und ist damit nach den Anteilseignern, die dem Einflussbereich des SIGNA-Gründers René Benko zuzuordnen sind, der zweitgrößte Aktionär.

Salzburger Nachrichten vom 05.08.2022 (Online-Version)

 

Hinweis: Die Grundstücksgesellschaften der beiden Berliner SIGNA-Projekte „Hermannplatz“ und „Kurfürstendamm“ werden in den Konzern-Abschluss der „SIGNA Prime Selection AG“ einbezogen.

Galeria und die interne Horrorbilanz | von Magret Hucko

Die mit der SIGNA-Gruppe und die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH (GKK) schon länger befasste Redakteurin Magret Hucko hatte Gelegenheit, interne Buchhaltungsauswertungen der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH für das vergangene Geschäftsjahr einzusehen. Die GKK hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr, das jeweils am 30. September endet. Für das am 30.09.2021 beendete Geschäftsjahr weist die GKK „desaströse Zahlen“ aus, also einen hohen Verlust. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2021/2021 kalkuliert der GKK-Geschäftsführer Miguel Müllenbach mit hohen Verlusten.

Artikel auf Manager-Magazin.de vom 26.05.2022

(Eine direkte Verlinkung auf den Artikel ist nicht möglich. Es wird stattdessen auf die Unterseite „manager-magazin.de/unternehmen/handel“ verlinkt. Den Artikel findet man über die Suchfunktion)

NEUE KUNSTHALLE „POP KUDAMM“: Das trojanische Pferd eines weiteren Investors | von Laura Helena Wurth

Die freie Autorin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (dort ist der Artikel auch am 22.05.2022 im Feuilleton erschienen) setzt sich zunächst kritisch mit der „Kunsthalle“ des Kulturmanagers Walter Smerling im Flughafen Tempelhof auseinander. Diese Ausstellungsfläche hat noch der alte Senat mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller mit ca. 2,4 Millionen Euro unterstützt, was zu einem „Aufruhr“ bei vielen Berliner Künstler:innen geführt hat. Frau Wurth wundert sich deshalb, dass trotz dieses noch aktuellen Falls eines umstrittenen Kunstmarketings mit dem temporären Veranstaltungsort „POP KUDAMM“ der Signa Gruppe eine weiteres „trojanisches Kultur-Pferd in die Stadt trabt“. In diesem Fall geht es wie in der Immobilienbrache üblich um Imageaufwertung für den Investor, die auch durch die Kooperation mit der TU Berlin und der HDK Berlin erreicht werden soll. Veranstaltungen wie „Making Berlin“, zu der die für den Bebauungsplan des Projektes „Kudamm 231“ zuständige Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt eingeladen war, dienen immer auch den wirtschaftlichen Interessen der Signa. Diese Veranstaltung wurde dann einen Tag vorher aufgrund von Krankheit abgesagt. Der Artikel schließt schließt mit der hochaktuellen Frage „Wem gehört die Stadt?“

Artikel Faz.net vom 22.05.2022

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