Um allen an den Berliner Aktivitäten der SIGNA Gruppe interessierten Bürger:nnen einen Eindruck von der „Projekt-Philosophie“ zu vermitteln, wurde hier bisher eine Verlinkung auf die entsprechende Projektseite der SIGNA Gruppe gemacht.  Das Projekt „Kudamm 231“, das bis vor nicht allzu langer Zeit auf der Internetseite der SIGNA der Sparte „REAL ESTATE/Prime Selection AG“ im Abschnitt „Portfolio“ angezeigt wurde, ist bei Aufruf der Internetseite der „SIGNA Prime Selection AG“ aktuell nicht auffindbar. Nach dem letzten im Handelsregister veröffentlichten Jahresabschluss der Grundstückseigentümer- und Projektgesellschaft „Berlin, Kurfürstendamm 231 Immobilien GmbH & Co. KG“ veröffentlichten Jahresabschluss (Stichtag 31.12.2020) wird diese Gesellschaft jedoch in den Konzernabschluss der SIGNA Prime Selection AG (Firmensitz Innsbruck, Österreich) einbezogen.

Neben dem Projekt „Karstadt am Hermannplatz“ ist die Entwicklung des „Karstadt-Areals“ am Kurfürstendamm 231, auf dem SIGNA Hochhäuser errichten will, derzeitig das umstrittenste Bauvorhaben der SIGNA Gruppe in Berlin. Das zeigt sich nach unserer Meinung auch darin, dass die bis vor einiger Zeit gezeigte Projekt-Visualisierung nur einen untergeordneten Bauteil (Ecke Augsburger Straße/Rankestraße) gezeigt hat. Mit Pressemitteilung vom 20.07.2021 hat die für die Bauleitplanung des „Karstadt-Areals“ zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen die Öffentlichkeit über den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 4-81 informiert. Aus dem Text dieser Pressemitteilung kann man erkennen, dass die ursprünglich von SIGNA geplanten Hochhäuser wahrscheinlich nicht im Bebauungsplan berücksichtigt werden. Dies würde auch dem bisher nur im Entwurfsstatus vorliegenden „Entwicklungskonzept City West“ entsprechen, welches im Abschnitt „Hochhauskonzept City West“ Bereiche der City West den  Kategorien „Eignungsbereich für weitere Hochpunkte“ sowie „Verzicht auf weitere Hochpunkte“ zuordnet. Das „Karstadt-Areal“ am Kurfürstendamm ist dabei als Bereich gekennzeichnet, bei dem auf weitere „Hochpunkte“ verzichtet werden soll.

Update 14.02.2022:

Weil die Entwicklung des Karstadt-Areals am Hermannplatz ist Bestandteil des „100-Tage-Programms“ des Berliner Senats ist, hat der zuständige Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) bei der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen des Abgeordnetenhauses am 14.02.2022 den aktuellen Planungsstand und die nächsten Planungsschritte seiner Verwaltung für den Hermannplatz erläutert. Nebenbei hat der Senator in der Ausschuss-Sitzung auch Neuigkeiten zum SIGNA-Projekt „Kudamm 231“ mitgeteilt: Unter Leitung der neuen Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt soll ein „Werkstattverfahren“ beginnen, das bis zum Jahresende 2022 Ergebnisse vorlegen soll. Zudem hat die oberste Denkmalschutzbehörde (das Landesdenkmalamt)  „ihr Einverständnis mit bis zu zwei Hochpunkten“ signalisiert. Nachzulesen ist das alles auf Seite 19 im Inhaltsprotokoll der Ausschuss-Sitzung vom 14.02.2022.

Update 18.03.2022:

Bei der 4. Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen am 14.03.2022 wurde unter Tagesordnungspunkt Punkt 3a der aktuelle Planungsstand in der City-West besprochen. Neben den Planungsgebieten „Hertzallee Nord und Hertzallee Süd“ hat die neue Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt den Planungstand und die weiteren Planungsschritte für das „Karstadt-Areal“ der SIGNA-Gruppe am Kurfürstendamm vorgestellt. In der abgelaufenen Legislaturperiode hatte der damals zuständige Senator Sebastian Scheel den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 4-81 gefasst, der den gesamten Block (begrenzt durch die Straßen Kurfürstendamm, Joachimsthaler Straße, Augsburger Straße, Rankestraße) umfasst. Die Senatsbaudirektorin hat nun angekündigt, nach Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit der SIGNA-Gruppe ein „wettbewerbliches Dialogverfahren“ mit voraussichtlich sechs Architektenteams zu starten. Die Ergebnisse dieses Verfahrens sollen in einen Masterplan für ein neues B-Planverfahren einfließen. Nach Präsentation der Ergebnisse in den politischen Gremien soll durch „Überleitung/Ausgliederung“ aus dem Bebauungsplan 4-81 ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das „Karstadt-Areal“ erstellt werden.

Update 31.03.2022:

Zwischenzeitlich ist auch das Wortprotokoll der o.g. Ausschuss-Sitzung veröffentlicht worden. Dort findet man ab Seite 48 die Präsentation des SIGNA-Projektes am Kurfürstendamm durch die Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt.

Update 08.05.2022:

Der Tagesspiegel berichtet auf seiner Online-Seite unter dem Titel „Wenn der Investor einlädt: Berlins Senatsbaudirektorin erntet Kritik für Teilnahme am Runden Tisch von Warenhaus-Konzern“ (Tagesspiegel+ vom 07.05.2022) über die Veranstaltung „MAKING BERLIN“ in der von der SIGNA-Gruppe kürzlich eröffneten temporären Event-Location „POP Kudamm“, die aus gestapelten Containern in der Baulücke neben dem Warenhaus am Kurfürstendamm 231 errichtet wurde. Nach Lesen des „Fragenkatalogs“, der auf der Veranstaltung diskutiert werden soll, kann man den Eindruck gewinnen, dass die SIGNA-Gruppe hier das der planenden Gemeinde vorbehaltene Recht der „Bürger:innenbeteiligung“ gemäß Baugesetzbuch zu kapern versucht. Verstärkt wird diese Einschätzung auch durch die Teilnahme der Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung , Bauen und Wohnen ist bei den aktuellen SIGNA-Großprojekten am Kurfüstendamm und am Hermannplatz die Behörde, die für die Aufstellung der Bebauungspläne und die späteren Baugenehmigungsverfahren zuständig ist.

Update 25.05.2022:

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ist am 22.05.2022 ein Artikel mit dem Titel „Neue Kunsthalle POP Kudamm – Das trojanische Pferd eines weiteren Investors“ erschienen. Darin wird berichtet, dass das für den 11.05.2022 geplante Round-Table-Gespräch, bei dem die Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt mit dem Signa-Vertreter Timo Herzberg und „jungen Architekten“ diskutieren sollte, einen Tag vorher „wegen Krankheit“ abgesagt wurde. Im Veranstaltungskalender findet man aktuell den Hinweis, dass ein neuer Termin in Planung ist.

Update 14.07.2022:

Im Veranstaltungskalender der temporären Event-Location „POP Kudamm“ ist für die kurzfristig abgesagte Diskussionsveranstaltung „MAKING Berlin“ weiterhin kein neuer Termin angegeben. Grund dafür sind möglicherweise die noch bis zum 19.08.2022 dauernden Berliner Sommerferien. Nach Ankündigung der Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt vom 14.03.2022 soll ein „wettbewerbliches Dialogverfahren“ die planerischen Rahmenbedingungen für die Umgestaltung des für den Kernbereich der City-West wichtigen Karstadt-Areals klären. In diesem Zusammenhang wäre es durchaus spannend, wenn Bürger:innen bei einer öffentlichen Veranstaltung wie „MAKING BERLIN“ Eindrücke von der „städtebaulichen Philosophie“ der Senatsbaudirektorin gewinnen könnten.

Update 19.10.2022:

Am 04.10.2022 hat die Berliner Zeitung einen Artikel mit dem Titel „Nun also doch! Kudamm-Hochhäuser dürfen sich an 120 Meter hohen Nachbar-Türmen orientieren“ veröffentlicht. Danach wurde im September 2022 eine „Kooperationsvereinbarung zur städtebaulichen Entwicklung des Blocks Kurfürstendamm, Rankestraße, Augsburgerstraße, Joachimsthaler Straße“ zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und einer Grundstücksgesellschaft der SIGNA-Gruppe abgeschlossen. Der Text dieser Kooperationsvereinbarung kann auf der Internetseite „Städtebau City West“ heruntergeladen werden. Gemäß dieser Vereinbarung wird ein „kooperatives Werkstattverfahren“ für das Karstadt-Areal am Kurfürstendamm 231 von der SIGNA-Gruppe organisiert und finanziert. Bei einem der prominentesten Baublöcke der City West überlässt der Berliner Senat also wesentliche Teile der Bauleitplanung einem Großinvestor.

Update 01.12.2022:

In der Onlineausgabe der Berliner Zeitung vom 28.11.2022 und 30.11.2022 wird über eine nichtöffentliche Sitzung des Baukollegiums am 23.08.2021 berichtet, bei dem die drei anwesenden Mitglieder dem Bau von Hochhäusern auf dem Karstadt-Areal am Kurfürstendamm zugestimmt haben. Bis dahin galt die alte Planungsempfehlung des Baukollegiums vom Dezember 2018, der unter Leitung der damaligen Senatsbaudirektorin Regula Lüscher den Bau von Hochhäusern durch die SIGNA-Gruppe abgelehnt hatte. Die im August 2021 erklärte Zustimmung ist eine Anpassung an den Letter of Intent vom 03.08.2020 zwischen SIGNA und dem Berliner Senat und somit ausschließlich politisch motiviert. Erst durch die parlamentarische Anfrage des GRÜNEN-Abgeordneten Julian Schwarze (Drucksache S19-13751 des Abgeordnetenhauses von Berlin) sind die Inhalte des Protokolls der Baukollegiumssitzung vom 23.08.2022 in Grundzügen öffentlich bekannt geworden. Anfang November 2022 hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen das Protokoll dann auf der Internetseite des Baukollegiums zum Download bereitgestellt.

Update 20.01.2023:

In der heutigen Ausgabe des Tagesspiegel wird berichtet, dass die Abschluss-Sitzung des derzeit laufenden „kooperative Werkstattverfahrens“ nicht wie ursprünglich geplant am 20.01.2023 stattfindet, sondern erst nach der Abgeordnetenhauswahl im März 2023. Die Ergebnisse der Werkstattverfahrens sollen der Öffentlichkeit nach aktuellem Stand am 27.03.2023 präsentiert werden.

Update 09.03.2023:

Mit der Durchführung des „kooperativen Werkstattverfahrens“ für das Projekt am Kurfürstendamm 231 hat die SIGNA-Gruppe das Stadtplanungsbüro „C4C | competence for competitions |Achatzi Dahms Schriner Part mbB“ beauftragt. Die Planungsaufgabe und weitere Informationen wie die teilnehmenden Architekturbüros und die Mitglieder des Preisgerichts findet man auf der von „C4C“ eingerichteten Projektseite „K231-Berlin„. Gemäß dem Terminplan des Verfahrens findet am 27.03.2023 eine öffentliche Preview statt, bei der die Planungsteams ihre Entwürfe präsentieren. Am 28.03.2023 folgt eine Sitzung des Gutachtergremiums, bei dem die Planungsentwürfe in nicht-öffentlicher Sitzung beurteilt werden.

Update 22.03.2023:

Auf der vom Stadtplanungsbüro „C4C“ für die Preview-Veranstaltung eingerichteten Internetseite K231-Preview findet sich die Mitteilung, dass die für den 27.03.2023 geplante Präsentation der Wettbewerbsentwürfe und die für den 28.03.2023 geplante 2. Planungswerkstatt/Jurysitzung ausfällt. Der Ersatztermin wird voraussichtlich Ende Mai 2023 bzw. Anfang Juni 2023 stattfinden.

Update 20.05.2023:

Das mit der Durchführung des „kooperativen Wettbewerbsverfahrens“ beauftragte Stadtplanungsbüro „C4C“ hat den Ersatztermin für die Präsentation der Wettbewerbsentwürfe bekanntgegeben: Am Mittwoch, den 31.05.2023 zwischen 17.00 und 21.00 Uhr werden die überarbeiteten Wettbewerbsentwürfe von vier Architektenteam im „POP Kudamm“ am Kurfürstendamm 229 präsentiert.

Update 02.06.2023:

im Anschluss an die Präsentation der vier Wettbewerbsentwürfe hat am gestrigen Donnerstag das Preisgericht des vomBüro „C4C“ organisierten kooperativen Wettbewerbsverfahrens getagt. Zu entscheiden war über die Entwürfe der Architekturbüros „Henning Larsen“ aus Kopenhagen, „David Chipperfield“ aus Berlin, „COBE Architekten“ aus Kopenhagen und „Mäckler Architekten“ aus Berlin. Wie Tagesspiegel-online heute (02.06.2023) berichtet, hat das Architekturbüro „Henning Larsen“ den Wettbewerb gewonnen.

Update 23.01.2024:

Auf dem amtlichen Justiz-Portal „Insolvenzbekanntmachungen.de“ wurde heute ein vom Amtsgericht Charlottenburg bereitgestelltes Dokument veröffentlicht, wonach für die Gesellschaft „Berlin, Kurfürstendamm 231 Immobilien GmbH & Co. KG ein Insolvenzantrag gestellt wurde (Amtliche Bekanntmachung Insolvenzantrag). Das Insolvenzgericht hat wie bei anderen in Deutschland ansässigen Firmen der SIGNA-Gruppe den Rechtsanwalt Prof. Dr. Torsten Martini aus der Rechtsanwaltskanzlei GÖRG zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Update 15.05.2024:

Auf der Senatssitzung am 14.05.2024 wurde ein Rahmenplan „Kurfürstendamm/Rankestraße“ beschlossen, der die Eckpunkte für die vom Senat gewünschte Bebauung auf dem Karstadt-Areal zwischen Kurfürstendamm und Rankestraße sowie angrenzenden Flächen festlegt. Damit wird die während  eines „kooperativen Wettbewerbsverfahrens“ mit der SIGNA-Gruppe erarbeitete Bauplanung deutlich verändert. Die größte Abweichung besteht im Verzicht auf die von SIGNA geplante Errichtung von 2 Hochhäusern. Nach Presseberichten stellt sich der Senat nun ein Hochhaus vor, dessen Höhe sich an den beiden Hochhäusern am Breitscheidplatz („Upper West“ und „Zoofenster“) orientieren soll. Darüber hinaus soll entgegen der bisherigen Planungen ein Flächenanteil von ca. 30.000 m2 für Wohnungsbau reserviert werden.