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Karstadt-Areal am Kudamm: Gestaltungswettbewerb startet | von Björn Leffler

Aktuell werden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen nicht nur das Bebauungsplan für das SIGNA-Projekt am Herrmannplatz vorangetrieben, sondern auch die ersten konkreten Schritte zur Festlegung der Bebauung auf dem Karstadt-Areal am Kurfürstendamm eingeleitet. Das Online-Portal „Entwicklungsstadt Berlin“ berichtet unter Bezugnahme auf eine Pressemitteilung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf vom 26.09.2022 noch vor der Berliner Zeitung“ (04.10.2022), Tagesspiegel (05.10.2022) und Berliner Morgenpost (10.10.2022) über ein „kooperatives Werkstattverfahren“, bei dem sieben Architekturbüros Gestaltungsvorschläge erarbeiten sollen. Dabei gilt es als sicher, dass die im Dezember 2018 vom Baukollegium unter Leitung der damaligen Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ausgeschlossene Bebauung mit Hochhäusern „gekippt“ wird und wahrscheinlich aber zwei Hochhäuser mit bis zu ca. 120 Meter Höhe in den Planungsvorschlägen enthalten sein werden.

Artikel im Online-Portal „Entwicklungstadt Berlin“ vom 28.09.2022 

Wenn der Investor einlädt: Berlins Senatsbaudirektorin erntet Kritik für Teilnahme am Runden Tisch von Warenhaus-Konzern | von Ralf Schönball

In der Baulücke neben dem GALERIA-Karstadt-Warenhaus am Kurfürstendamm hat die SIGNA-Gruppe am 29.04.2022 das „POP KUDAMM“ aus gestapelten Containern eröffnet. Dort soll nach Aussage von SIGNA „Stadtentwicklung künstlerisch interpretiert und kreativ erfahrbar werden“. Anlass des Artikels von Herrn Schönball ist ein Round-Table-Gespräch am 11.05.2022 mit dem Titel „Making Berlin“, am dem die Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt, der Vorstand der „SIGNA Prime Selection AG“, Timo Herzberg sowie Architekt:innen und andere Bauexpert:innen teilnehmen werden. Die Teilnahme der für die Stadtentwicklung Berlins verantwortlichen Senatsrepräsentantin an einer Veranstaltung der SIGNA-Gruppe, die auf dem Karstadt-Areal am Kurfürstendamm ein umstrittenes Großprojekt plant, das von Senatsverwaltung für Stadtentwicklung genehmigt werden soll, war für das Architekturbüro „c/o now“ Anlass für eine Rundmail, mit der Architekt:innen zum Boykott dieser Veranstaltung aufgerufen wurden. Die Resonanz darauf war laut Artikel „ausnahmslos ermunternd und unterstützend“. Die Antwort bei der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung  auf die Anfrage des Tagesspiegel „Man sehe keine SIGNA-Projektlastigkeit“ ist angesichts des Ortes und des Veranstalters SIGNA-Gruppe erstaunlich.

Tagesspiegel vom 07.05.2022 (Onlineversion Tagesspiegel-plus/zugangsbeschränkt)