Insolvenzverfahren bei Galeria-Karstadt: Abrisspläne trotz Absichtserklärung | von Jonas Wahmkow

Am Freitag hat zuerst der Tagesspiegel in seinem Newsletter für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf berichtet, dass die Grundstückseigentümerin, eine Tochtergesellschaft der Firmengruppe Brenninkmeijer, nach Auslaufen des Mietvertrages der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH das Warenhausgebäude in der Wilmersdorfer Straße abreißen will.  Im TAZ-Artikel wird dargelegt, dass der Erhalt dieser Karstadt-Filiale Bestandteil der Vereinbarung zwischen der SIGNA-Gruppe und dem Berliner Senat vom 03.08.2020 ist. Darin hatte sich die SIGNA-Gruppe zu einer Bestandsgarantie bis Ende 2023 verpflichtet und den Weiterbetrieb über diesen Zeitpunkt hinaus in Aussicht gestellt. Im Gegenzug für zeitlich befristete Bestandsgarantien bei mehreren Kaufhausstandorten hat der Berliner Senat der SIGNA-Gruppe Zusagen für die drei Großprojekte „Alexanderplatz“, „Hermannplatz“ und „Kurfürstendamm“ gemacht. Der mit der „Causa SIGNA“ gut vertraute Redakteur Jonas Wahmkow berichtet von Anträgen für die nächsten Sitzungen der Bezirksparlamente von Charlottenburg-Wilmersdorf bzw. Friedrichshain-Kreuzberg, mit denen der Senat auffordert werden soll, die Kooperation mit der SIGNA-Gruppe zu beenden. Letztlich hat SIGNA nach Ansicht des Handelsexperten Leonard Dobusch von der Universität Innsbruck nur Interesse an der Entwicklung von Standorten, bei denen SIGNA auch Eigentümerin der Immobilie ist.

Artikel in der TAZ vom 11.12.2022 (Online-Ausgabe)